Hallo Zusammen,
seit der letzten Mail ist wieder einiges los gewesen hier in Mexiko:
Die angekündigte Weihe der 2 neuen Weihbischöfe war ein beeindruckendes Fest. Um 9h musste ich auf dem Messe-Gelände erscheinen, um einen guten Platz für den Gottesdienst um 11h zu bekommen. Die riesige Halle füllte sich unaufhörlich mit über 20.000 Menschen. Busse mit Schulklassen, Jung und Alt strömte herbei. Über 20 Bischöfe aus dem ganzen Land, der Kardinal aus Mexiko-City, der apostolische Nuntius, Bischöfe aus Lateinamerika, über 250 Priester, unzählige Ordensleute und noch viel mehr Laien kamen zu diesem Ereignis zusammen.
Die 3stündige Messe war würdig und voll Freude und Jubel zugleich! Beim anschließenden Essen für die 1000(!) geladenen Gäste war ich zwar nicht mehr, aber man berichtete mir: da in den Speisesaal des Priesterseminars nur 600 Menschen passen, wurde kurzer Hand die nahe gelegene Seminarkirche in einen Speisesaal umfunktioniert... Ich dachte mir nur: wenn wir das in Deutschland so machen würden, hätten wir zumindest über eine längere Zeit einen Spitzenplatz bei diversen Internetforen... ;-)
In dieser Woche war ich auch in einer sehr ärmlichen Schule zu Besuch, da eine mir bekannte Ordensschwester dort mit den Kindern arbeitet.
seit der letzten Mail ist wieder einiges los gewesen hier in Mexiko:
Die angekündigte Weihe der 2 neuen Weihbischöfe war ein beeindruckendes Fest. Um 9h musste ich auf dem Messe-Gelände erscheinen, um einen guten Platz für den Gottesdienst um 11h zu bekommen. Die riesige Halle füllte sich unaufhörlich mit über 20.000 Menschen. Busse mit Schulklassen, Jung und Alt strömte herbei. Über 20 Bischöfe aus dem ganzen Land, der Kardinal aus Mexiko-City, der apostolische Nuntius, Bischöfe aus Lateinamerika, über 250 Priester, unzählige Ordensleute und noch viel mehr Laien kamen zu diesem Ereignis zusammen.
Die 3stündige Messe war würdig und voll Freude und Jubel zugleich! Beim anschließenden Essen für die 1000(!) geladenen Gäste war ich zwar nicht mehr, aber man berichtete mir: da in den Speisesaal des Priesterseminars nur 600 Menschen passen, wurde kurzer Hand die nahe gelegene Seminarkirche in einen Speisesaal umfunktioniert... Ich dachte mir nur: wenn wir das in Deutschland so machen würden, hätten wir zumindest über eine längere Zeit einen Spitzenplatz bei diversen Internetforen... ;-)
In dieser Woche war ich auch in einer sehr ärmlichen Schule zu Besuch, da eine mir bekannte Ordensschwester dort mit den Kindern arbeitet.
Es war eine sehr ergreifende Erfahrung, da die Kinder große Freude und Zufriedenheit ausstrahlten, andererseits sind die Verhältnisse doch sehr erschreckend...
Einen Tag verbrachte ich in "El Rollo" einem Spaß- und Freizeitbad mitten unter Palmen gelegen mit vielen rasanten Rutschen...
Es machte viel Spaß, doch am Ende des Tages schmerzte der ganze Körper - mal von den Schrammen und blauen Flecken abgesehen...
Mit den Jugendlichen der Pfarrei hier in Puebla gab es am Vorabend von Palmsonntag eine "Carne Asada" - was unserem Grillen gleichkommt und so wurden deren Osterferien stimmungsvoll eingeläutet. Für mich ging es dann wieder auf Reisen, denn die Osterwochen verbrachte ich in Aguascalientes und San Luis. Zunächst lockte die "Feria de San Marcos" - ein 4 wöchiges Volksfest - mit Stierkampf und Fiesta...
Der Stierkampf ist einerseits sehr beeindruckend, aber gleichzeitig für mich auch sehr abschreckend, denn es ist echt grauenhaft, wie die Tiere dort gequält werden. Doch für viele der Mexikaner gehört das einfach dazu und so ließ auch ich 3 Stierkampfabende über mich ergehen...
Die zweite Ferienwoche verbrachte ich dann bei meinen Verwandten in San Luis, ehe es zurück nach Puebla ging. Hier in Puebla wurde die Seligsprechung von Papst Johannes Paul II groß gefeiert - wie an vielen Stellen in Mexiko - und es wurden unzählige Dankgottesdienste in den einzelnen Pfarreien gefeiert.
Auch in Puebla war zur Zeit ein Volksfest, das "Festival Internacional Palafoxiano", was mit Musik, Konzerten, Tanz und weiteren Veranstaltungen begangen wurde.
Einen Tagesausflug machte ich ins 5h entfert gelegene Oaxaca. Diese Stadt ist ein Paradebeispiel für die Mischung aus indigener Kultur und Kolonialstil. Neben den prächtigen Bauten, Barockkirchen und Denkmälern (der berühmte Präsident Benito Juarez stammt von hier!), sieht man viele Menschen in traditionellen Kleidern und hört hier und da noch Indianersprachen.
Ein Highlight hier ist die Pyramidenanlage von Monte Alban. Hoch oben auf einem Berg haben die Indianer die Bergkuppe abgetragen und eine riesige Zeremoniestätte errichtet. Neben Gebäuden und Pyramiden fand man auch Gräber mit Schätzen.
Sehr schön war, dass an diesem Morgen nicht viele Touristen unterwegs waren und eine unheimliche Stille über der Anlage lag.
Gerade hier oben auf dieser "Heidnischen Stätte" konnte ich die wundervolle Aussicht auf die atemberaubende Schöpfung genießen und der Wind schien einem gewissen biblichen Säuseln zu gleichen. Es war ein sehr schöner und wertvoller Moment, dort oben auf der Pyramide zu sitzen und den Blick über Berg und Tag schweifen zu lassen!
Ein weiteres Muss war das Dörfchen Mitla. Dort wird zum einen der Agaven-Schnaps Mezcal (ähnlich Tequila) hergestellt und zum anderen gibt es auch hier Ausgrabungen und kleinere Pyramidenanlagen, die aber durch die reichhaltige Verziehrung bekannt sind.
Vor meiner Heimreise konnte ich noch das bunte Treiben im Stadtzentrum bestaunen, wo sich scheinbar die ganze Stadt zu Musik, Tanz, Eisessen, Skateboardfahren etc versammelte...
In der Karwoche war ich auch nocheinmal einen Tag im Gefängnis von Puebla zu Gast, wo die Seminaristen mit den Häftlingen das Osterfest betrachteten. Es war auch diesmal eine sehr bewegende Erfahrung - mit vielen erschreckenden Momenten, wenn man die dortigen Verhältnisse ansieht. Die "Abteilung", wo psychisch kranke Menschen einsitzen war dabei der erschreckende Höhepunkt: diese Menschen bekommen nichtmal ein Bett, sie schlafen mit einer Decke auf dem Boden, die Hygiene ist miserabel und die Erzählungen über sexuellen Missbrauch waren leider auch nicht zu knapp!
Auch trifft man auf Menschen, die nicht einmal wissen warum sie hier sind, was sie getan haben soln etc. Dunkelziffern sprechen von 50-80% Unschuldigen, die hier für Taten anderer verantwortlich gemacht werden, um die Öffentlichkeit zu beruhigen.
Dies ist schon ein sehr trauriges Kapitel in diesem doch so schönen und beeindruckenden Land!
Letzten Mittwoch war mein letzter Vorlesungstag und nun stehen noch 2 Prüfungen in den kommenden 2 Wochen an.
Danach bleiben mir noch einige Tage, bevor es dann wieder in die Heimat zurück geht.
Vielleicht schaffe ich es da nochmal, eine weitere Rundmail zu schreiben, aber ich will nichts versprechen...
Daher soweit einmal die Berichte aus Mexiko!
Herzlichen Dank fürs Lesen und Begleiten dieser Reise und für die Antworten und Rückmeldungen!
Liebe Grüße und bis bald! Adios!
Euer Johannes
Einen Tag verbrachte ich in "El Rollo" einem Spaß- und Freizeitbad mitten unter Palmen gelegen mit vielen rasanten Rutschen...
Es machte viel Spaß, doch am Ende des Tages schmerzte der ganze Körper - mal von den Schrammen und blauen Flecken abgesehen...
Mit den Jugendlichen der Pfarrei hier in Puebla gab es am Vorabend von Palmsonntag eine "Carne Asada" - was unserem Grillen gleichkommt und so wurden deren Osterferien stimmungsvoll eingeläutet. Für mich ging es dann wieder auf Reisen, denn die Osterwochen verbrachte ich in Aguascalientes und San Luis. Zunächst lockte die "Feria de San Marcos" - ein 4 wöchiges Volksfest - mit Stierkampf und Fiesta...
Der Stierkampf ist einerseits sehr beeindruckend, aber gleichzeitig für mich auch sehr abschreckend, denn es ist echt grauenhaft, wie die Tiere dort gequält werden. Doch für viele der Mexikaner gehört das einfach dazu und so ließ auch ich 3 Stierkampfabende über mich ergehen...
Die zweite Ferienwoche verbrachte ich dann bei meinen Verwandten in San Luis, ehe es zurück nach Puebla ging. Hier in Puebla wurde die Seligsprechung von Papst Johannes Paul II groß gefeiert - wie an vielen Stellen in Mexiko - und es wurden unzählige Dankgottesdienste in den einzelnen Pfarreien gefeiert.
Auch in Puebla war zur Zeit ein Volksfest, das "Festival Internacional Palafoxiano", was mit Musik, Konzerten, Tanz und weiteren Veranstaltungen begangen wurde.
Einen Tagesausflug machte ich ins 5h entfert gelegene Oaxaca. Diese Stadt ist ein Paradebeispiel für die Mischung aus indigener Kultur und Kolonialstil. Neben den prächtigen Bauten, Barockkirchen und Denkmälern (der berühmte Präsident Benito Juarez stammt von hier!), sieht man viele Menschen in traditionellen Kleidern und hört hier und da noch Indianersprachen.
Ein Highlight hier ist die Pyramidenanlage von Monte Alban. Hoch oben auf einem Berg haben die Indianer die Bergkuppe abgetragen und eine riesige Zeremoniestätte errichtet. Neben Gebäuden und Pyramiden fand man auch Gräber mit Schätzen.
Sehr schön war, dass an diesem Morgen nicht viele Touristen unterwegs waren und eine unheimliche Stille über der Anlage lag.
Gerade hier oben auf dieser "Heidnischen Stätte" konnte ich die wundervolle Aussicht auf die atemberaubende Schöpfung genießen und der Wind schien einem gewissen biblichen Säuseln zu gleichen. Es war ein sehr schöner und wertvoller Moment, dort oben auf der Pyramide zu sitzen und den Blick über Berg und Tag schweifen zu lassen!
Ein weiteres Muss war das Dörfchen Mitla. Dort wird zum einen der Agaven-Schnaps Mezcal (ähnlich Tequila) hergestellt und zum anderen gibt es auch hier Ausgrabungen und kleinere Pyramidenanlagen, die aber durch die reichhaltige Verziehrung bekannt sind.
Vor meiner Heimreise konnte ich noch das bunte Treiben im Stadtzentrum bestaunen, wo sich scheinbar die ganze Stadt zu Musik, Tanz, Eisessen, Skateboardfahren etc versammelte...
In der Karwoche war ich auch nocheinmal einen Tag im Gefängnis von Puebla zu Gast, wo die Seminaristen mit den Häftlingen das Osterfest betrachteten. Es war auch diesmal eine sehr bewegende Erfahrung - mit vielen erschreckenden Momenten, wenn man die dortigen Verhältnisse ansieht. Die "Abteilung", wo psychisch kranke Menschen einsitzen war dabei der erschreckende Höhepunkt: diese Menschen bekommen nichtmal ein Bett, sie schlafen mit einer Decke auf dem Boden, die Hygiene ist miserabel und die Erzählungen über sexuellen Missbrauch waren leider auch nicht zu knapp!
Auch trifft man auf Menschen, die nicht einmal wissen warum sie hier sind, was sie getan haben soln etc. Dunkelziffern sprechen von 50-80% Unschuldigen, die hier für Taten anderer verantwortlich gemacht werden, um die Öffentlichkeit zu beruhigen.
Dies ist schon ein sehr trauriges Kapitel in diesem doch so schönen und beeindruckenden Land!
Letzten Mittwoch war mein letzter Vorlesungstag und nun stehen noch 2 Prüfungen in den kommenden 2 Wochen an.
Danach bleiben mir noch einige Tage, bevor es dann wieder in die Heimat zurück geht.
Vielleicht schaffe ich es da nochmal, eine weitere Rundmail zu schreiben, aber ich will nichts versprechen...
Daher soweit einmal die Berichte aus Mexiko!
Herzlichen Dank fürs Lesen und Begleiten dieser Reise und für die Antworten und Rückmeldungen!
Liebe Grüße und bis bald! Adios!
Euer Johannes